Kosmaten
Als Kosmaten werden eine zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert tätige Gruppe von Marmordekorateuren bezeichnet. Die Kosmaten waren vor allem in Rom im Bereich der Innendekoration von Kirchen tätig. Mit ihren Inkrustationen schmückten sie Fußböden, Chorschranken, Kanzeln, Altäre und Bischofsstühle aus.
Beeinflusst wurde ihre Kunst durch antike Vorbilder und arabische Ziermuster in Süditalien. Die Kunst der Einlegearbeit wurde häufig innerhalb der Familie vom Vater auf den Sohn übertragen. Der Name „Kosmaten“ geht auf Kosmas, den Stammvater der Familie, zurück und wurde schließlich zur Bezeichnung des ganzen Kunststils. Dies gilt auch für die Bezeichnung „Kosmatenarbeit“ oder „kosmatesk“ für die Mosaikarbeiten.
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Hinweis auf einen Kosmaten, den Magister Cosmatus in der Chiesa di San Lorenzo in Palatio ad Sancta Sanctorum; die Inschrift des Baumeisters Kosmatus findet sich an der linken Seite des Eingangs der Kapelle hinter der so genannten anticamera, dem niedrigen Durchgang, der in die Kapelle hineinführt
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Arabisch-normannisches Bodenmosaik in der Kathedrale von Monreale auf Sizilien (12. Jahrhundert)
Kosmatenarbeiten in Rom
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Beispiele
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Beispiele von Kirchen in Rom mit historischen Kosmatenarbeiten:
- Sant’Agata dei Goti
- Sant’Ambrogio della Massima
- Santa Balbina all’Aventino
- San Benedetto in Piscinula
- Santa Cecilia in Trastevere
- San Cesareo in Palatio
- San Clemente al Laterano San Clemente
- Santi Cosma e Damiano
- San Crisogono
- Santa Croce in Gerusalemme
- San Giovanni in Laterano
- Santa Maria Maggiore
- Santa Maria in Aracoeli
- Santa Maria in Cosmedin
- Santa Maria in Via Lata
- Santi Nereo e Achilleo
- Santi Quattro Coronati al Laterano
- Sancta Sanctorum
- San Saba ed Ansano
- Santo Stefano Rotondo
Bilderauswahl
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Böden vor dem Altar und der Apsis von Santa Croce in Gerusalemme
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Wappen im Fußboden der Lateranbasilika
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Kosmatenarbeiten in der Basikika San Clenente al Laterano
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Kosmatenbodenmosaik in der Basilika Santa Maria Maggiore
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Fußboden in Santa Maria in Aracoeli
Außerhalb von Rom
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kosmaten arbeiteten in vereinzelten Fällen auch außerhalb Italiens. So stammen zum Beispiel einige Grabdenkmäler in der Westminster Abbey in London und ein Mosaik im romanischen Dom zu Gurk in Kärnten von ihnen.
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Mosaiken in der Westminster Abbey in London
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dorothy F. Glass: Studies on cosmatesque Pavements (= British Archaeological Reports. International Series. Bd. 82). BAR, Oxford 1980, ISBN 0-86054-100-2.
- Peter Cornelius Claussen: Magistri Doctissimi Romani. Die römischen Marmorkünstler des Mittelalters (= Corpus Cosmatorum. Bd. 1 = Forschungen zur Kunstgeschichte und Christlichen Archäologie. Bd. 14). Steiner, Stuttgart 1987, ISBN 3-515-04242-3.
- Peter Cornelius Claussen: Die Kirchen der Stadt Rom im Mittelalter 1050–1300, Stuttgart, Steiner 2002ff. (= Corpus Cosmatorum. Bd. 2, 1ff. = Forschungen zur Kunstgeschichte und Christlichen Archäologie. Bd. 20ff.)
- Band 1: A–F. 2002, ISBN 978-3-515-07885-6.
- Band 2: S. Giovanni in Laterano. 2008, ISBN 978-3-515-09073-5.
- Band 3: S. Giacomo alla Lungara bis S. Lucia della Tinta. 2010, ISBN 978-3-515-09410-8.